Zell verdankt seinen Namen dem heilig gesprochenen Philipp von Zell. Dieser baute zu Beginn des 8. Jahrhunderts eine Klosterzelle an einer nahegelegenen Wotan-Kultstätte. Urkundlich erwähnt wurden sein Wirken und seine Cellula erstmals im Jahre 850 n.Chr.. Der heilige Philipp wurde vor allem bei Kinderlosigkeit angerufen. So entwickelte sich Zell im 15. Jahrhundert zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Die noch heute erhaltene Wotan-Kultstätte stand als phallisches Symbol der Fruchtbarkeit.
Im Jahr 1947 wurde einer der Grundsteine für das Land Rheinland-Pfalz in Zell gelegt, denn da beriet der Verfassungsausschuss der beratenden Landesversammlung an der Verfassung für das Land Rheinland-Pfalz.
Der ca. 220 Einwohner zählende Ortsteil der Gemeinde Zellertal liegt am Südhang des Tals und ist mit dem Talgrund durch eine in vielen Windungen in die Höhe führende Straße verbunden, die auf die hangparallel verlaufende Panoramastraße Zellertal trifft.
Das Ortsbild wird geprägt durch die beiden Kirchen (katholische und evangelische), dem ehemaligen Kollekturhaus der Universität Heidelberg (heute Hotel und Gaststätte) und der Villa Golsen (heute Gaststätte) mit dem gegenüberliegenden Golsen-Park. Zell liegt inzwischen dem Kriegerdenkmal Zellertaler Ehrenmal im Osten und dem Naturdenkmal Wodanfelsen (Kalksteinformation) im Westen.
In den späten 30er Jahren des 20. Jahrhunderts wurden Maßnahmen ergriffen, um Zell vor Hangrutschungen zu schützen. Dies erfolgte durch die Einrichtung einer Hangentwässerung oberhalb von Zell in einer Tiefe von etwa 30 Metern.
In Erinnerung an den Ortsgründer, dem heiligen Philipp, wird am Sonntag nach dem dritten Mai das Philippsfest gefeiert.
Die Marktrechte, die Zell schon seit vielen Jahrhunderten besitzt, feiert Zell durch den Traditionellen Zeller Markt am zweiten Wochenende im September.